Gute Flipchartmarker gehören zur absoluten Grundausstattung in jedem Moderationskoffer, zu jedem Seminar- oder Besprechungsraum und zum Handwerkszeug für alle, die mit Flipcharts arbeiten.

Flipchartmarker sind dazu da, um auf ein leeres Flipchartpapier Informationen zu bringen. Im Gegensatz zu anderen Markern haben sie den Vorteil, dass sie nicht auf die nächsten Seiten durchschreiben.

Die Marker gibt es meist in den Farben schwarz, rot, grün und blau.

Es gibt viele verschiedene Flipchart Marker auf dem Markt, die sich teilweise deutlich in ihrem Anwendungszweck und der Gebrauchsfreundlichkeit unterscheiden. In diesem Artikel finden Sie unter anderem Tests und Erfahrungswerte von einigen gängigen Flipchartmarker.

Um es vorweg zu nehmen:
Die folgenden Marker sind besonders empfehlenswert:

 

 

Und wer es etwas genauer wissen will, findet hier weitere Informationen.

Aufbau eines Flipchartmarkers

Flipchartmarker - Aufbau

Gehäuse

Das Gehäuse eines Flipchartmarkers besteht aus Kunststoff und hat je nach Hersteller unterschiedliche Farben. Meistens hat das Gehäuse die Form eines Zylinders, wodurch sie auch gerne wegrollen. Um dies zu verhindern – oder besser: zu bremsen – statten manche Hersteller ihre Flipchart Marker mit einer kleinen Erhebung an der Seite aus oder formen das Gehäuse etwas kantiger. Meist verziert ein Aufkleber mit der Bezeichnung des Flipchartmarkers und dem Logo des Herstellers das Gehäuse.

Ergonomie

Manche Flipchartmarker verfügen über Vertiefungen im Gehäuse, wodurch es leichter ist, den Flipchartmarker immer gleich zu halten. Das ist vor allem für ein gleichmäßiges Schriftbild hilfreich.

Die Kappe

Die abnehmbare Kappe kann auf das Ende des Markers aufgesteckt werden, sodass sie bei Gebrauch nicht verloren geht. Mit einem Clip an der Kappe ist ein Wegrollen so gut wie unmöglich.

 

Schreibspitze

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Spitzen: Rundspitze und Keilspitze.

Keilspitze

Eine Keilspitze hat unterschiedliche Strichbreiten. Dadurch ist es möglich, bei der Gestaltung eines Flipcharts eine gewisse Gleichmäßigkeit mit nur einem Stift zu erreichen. Die lange Seite der Keilspitze ist meist abgeschrägt. Mit etwas Übung ist eine kalligraphieartige Schrift möglich.

Mit einem Edding 383 können so die folgenden Strichbreiten verwendet werden:

Flipchartmarker Keilspitze - Linienbreiten

Das Schreiben mit der Keilspitze benötigt eine gewisse Technik und etwas Übung. Wer zum ersten Mal mit der Keilspitze konfrontiert wird, ist sich nicht sicher, mit welchem Teil der Spitze geschrieben werden soll. Das sieht man schnell am Schriftbild (mal dick, mal dünn, mal irgendetwas dazwischen) und oft auch danach an malträtierten Spitzen. Daher ist ein Flipchartmarker mit Keilspitze eher für Fortgeschrittene geeignet.

Rundspitze

Auch mit einer Rundspitze sind verschiedene Strichbreiten möglich. Sie ermöglichen Strichbreiten beispielsweise von 1,5 bis 3 mm, wie hier vom Edding 380:

Flipchartmarker Rundspitze - Linienbreiten

 

Mit einer Rundspitze ist ein normales Schriftbild möglich, wie man es mit einem Kugelschreiber oder Filzstift gewohnt ist. Je nachdem, wie schräg die Rundspitze auf dem Papier aufgesetzt wird, desto schmaler bzw. breiter wird der Strich.

Mit einer solchen Spitze kommen die meisten Menschen auf Anhieb zurecht, wodurch sich Flipchartmarker mit Rundspitze sehr gut für die Seminarteilnehmer eignen.

Breite

Je nach Hersteller und Modell haben die Schreibspitzen normaler Flipchartmarker verschiedene Breiten. Keilspitzen sind an der kurzen Seite 1-3 mm und an der langen Seite 5-6 mm breit. Rundspitzen variieren meist von 1 bis 3 mm.

Breite Flipchartmarker gibt es meist nur mit Keilspitzen in einer Breite von ca. 6mm / 12mm.

Haltbarkeit von Schreibspitzen

Egal ob Keilspitze oder Rundspitze: Man braucht man ein kleines bisschen Gefühl, was anscheinend nicht jedem Seminarteilnehmer in jeder Situation möglich ist. Rohe Kräfte führen schnell zu einer unförmigen Spitze. Dies ist leider normal und sollte berücksichtigt werden. Ebenso ist der Verschleiß höher, wenn ein Marker auf Karton oder anderen rauhen Oberflächen verwendet wird.

So sollten die Teilnehmerstifte regelmäßig überprüft werden um immer qualitativ hochwertiges Arbeitsmaterial zur Verfügung zu stellen.

Für den Visualisierer, Trainer oder Moderator ist es obligatorisch, einen Satz eigene Stifte dabei zu haben und diese niemals mit Teilnehmerstiften zu vertauschen.

 

Welche Farbe eignet sich für was?

Schwarz

Schwarz ist die absolute Standardfarbe. Eine schwarze Schrift hat den höchsten Kontrast zu einem weißen Papier und ist dadurch am besten lesbar.

Auch für Grafiken und Bilder wird schwarz gerne verwendet, wenn diese nachträglich farblich koloriert werden. Die Farbe ist neutral und kann daher in Verbindung mit allen anderen Farben eingesetzt werden.

Blau

ist für viele eine freundliche und gewohnte Standardfarbe, nicht zuletzt durch die blaue Tinte, die in der Schule beim Erlernen der ersten Schrift verwendet wird.

Rot

wird gerne verwendet, um etwas besonders hervorzuheben oder auch um Emotionen auszudrücken. Rot ist eine Signalfarbe. Im europäischen Raum steht Rot auch für Gefahr 

Rot wird auch gerne in Verbindung mit Angst oder Aggression verwendet, kann aber ebenso Aktion und Aktivität ausdrücken.

Grün

Mit Grün kann man etwas Abwechslung in das Schriftbild bringen, zum Beispiel um etwas hervorzuheben. Grün wird auch oft mit positiven Emotionen in Verbindung gebracht.

Für die Gestaltung von Flipcharts ist schwarz die absolute Standardfarbe. Wenn Flipcharts zum Beispiel mit Wachsmalblöcken koloriert werden, kann man meist auf alle anderen Markerfarben verzichten.

Für Kartenabfragen, Mindmaps oder immer wenn mehrere Personen etwas schreiben, sind farbige Flipchartmarker sinnvoll. So werden die Ergebnisse bunter, kreativer und haben eine deutlich andere Wirkung, als wie wenn alles nur in schwarz geschrieben wird. Gerade für Mindmaps sind viele verschiedene Farben sehr hilfreich.

Erfahrungswerte

Im folgenden finden Sie eigene persönliche Erfahrungswerte zu verschiedensten Flipchartmarkern in Bezug auf Schriftbild, Farbwirkung und Einsatzzweck.

Edding 383 (Keilspitze) und 380 (Rundspitze)

Im Hintergrund hat er die Permanentmarker Edding 3000 & Co., durch die „Edding“ im Sprachgebrauch gerne als Synonym für „Permanentmarker“ verwendet wird. Auch der Flipchart Marker (Edding 383) ist weit verbreitet.

Eigenschaften

  • Der 383 ist auch unverschlossen einige Wochen lagerfähig ohne auszutrocken („Cap off“)
  • Die Tinte ist wassergelöst und so gut wie geruchsneutral: Man muss die Nase schon sehr nah an den Marker halten, um einen leichten Geruch wahrzunehmen. Beim Schreiben ist kein Geruch wahrnehmbar.
  • Die Marker sind nachfüllbar, es gibt auch Ersatzspitzen (-> Ersatzspitzen auf Amazon)

Schriftbild

Das Schriftbild des Edding 383 mit Keilspitze ist sehr exakt. Das ist gut für Zeichnungen und gerade Linien. Für Handschrift ist das Ergebnis dadurch etwas hart und „abgehackt“, dennoch gut brauchbar, vor allem für eine sehr schmale Schrift.

Der Edding 380 mit Rundspitze hat ein weiches Schriftbild, und ist sehr gut geeignet sowohl für Text auf Moderationskarten als auch auf Flipchartpapier.

Farbwirkung

Das Schwarz kann man als „reines“ Schwarz bezeichnen, es hat keinen Farbstich (z. B. in Richtung Rot oder Grün).

Im Vergleich zum GRIP oder Uni-Prockey sind die Farben etwas blass, was jedoch gut in Kombination eingesetzt werden kann.

Einsatzzweck

Allround-Marker, der für Teilnehmer und den Trainer/Moderator gleichermaßen geeignet ist, egal ob für das Beschreiben von Flipchart-Papier oder Moderationskarten.

Inzwischen gibt es ihn auch in der Variante „EcoLine“ aus recycleten Materialien.

Faber Castell GRIP Marker

Auffällig anders als die meisten Marker sind die GRIP Marker: Der Korpus ist nicht rund, sondern dreiecksförmig. Das ist angenehm zum Schreiben, da die Finger eine ergonomische Auflagefläche haben. Die Marker von Faber Castell haben ein unverkennbares Design und brauchen dadurch keinen großen „Werbeaufkleber“.

Schriftbild

Das Schriftbild mit der Rundspitze ist sehr gut. Der Marker liegt gut in der Hand und es lässt sich schön mit ihm Schreiben – egal ob vertikal am Flipchart oder horizontal auf dem Tisch.

Bei der Keilspitze ist das etwas anders. Durch die Dreiecksform kann man horizontal auf dem Tisch gut schreiben. Vertikal am Flipchart jedoch ist der Winkel der Spitze Geschmackssache. Bei einer runden Gehäuseform kann man variieren, bei der Dreiecksform sind jedoch nur drei verschiedene Auflagewinkel der Spitze möglich. Die Spitze ist relativ hart, so dass bei der Schrift unschöne Ränder entstehen.

Farbwirkung

Die Farben sind satt und leuchten auf weißem Papier. Schwarz ist ein richtiges Schwarz ohne einen Farbstich.

Für einige Moderationskarten sind die Marker nicht geeignet: Hier hält die Farbe nicht. Fingerabdrücke können damit sichtbar gemacht werden…

Einsatzzweck

Der GRIP Marker mit Keilspitze ist nur eingeschränkt empfehlenswert (siehe oben).

Der Marker mit Rundspitze ist sehr gut auf normalem Flipchartpapier einsetzbar. Die Farben leuchten und sind perfekt für Brainstormings und Mindmaps.

 

Uni-Prockey

Um die Marke herauszufinden, muss man etwas suchen. Bei Uniball von Mitsubishi Pencil Co. wird man fündig. Auf diesen Marker bin ich durch einen Tipp gestoßen. Und schnell wurde er durch das Schriftbild zum „Lieblings-Marker“.

Eigenschaften

  • Geruchslos (auch, wenn man mit der Nase nah ran geht)
  • Wasserfest
  • Dokumentenecht
  • Permanent Marker, der auf sehr vielen Oberflächen schreibt (schreibt trotzdem nicht auf das nächste Papier durch)
  • Auf Wasserbasis

Schriftbild

Uni Prockey - Schriftbild
Uni Prockey – Schriftbild

Die Schreibspitze ist relativ weich, dadurch liegt sie immer gut auf dem Papier auf und verkantet nicht so leicht. Das Schriftbild wird dadurch auch recht weich und hat ein natürliches Aussehen. Die Schrift ist relativ breit, was bei der Zeilenlänge berücksichtigt werden sollte.

Farbwirkung

Die Farben sind leuchtend, das Schwarz hat keinen Farbstich. Der Auftrag ist richtig satt und ist dadurch sehr gut sichtbar.

Einsatzzweck

Der Uni-Prockey ist die erste Wahl für den Text z.B. bei der Vorbereitung von Flipcharts. Die satte Farbe macht einen deutlichen Unterschied in der Wirkung des Schriftbildes. Als Teilnehmerstift ist die Keilspitze weniger geeignet, da sie sich schnell durch unsachgemäßen Gebrauch verformt.

Die Marker mit der Rundspitze habe ich noch nicht persönlich ausprobiert, ein Update wird es bald geben. Vor allem die erweiterte Farbauswahl macht die Marker für Mindmaps sehr interessant.

Flipchartmarker nachfüllen

Edding FTK 25 – Nachfülltinte für Flipchartmarker 31, 32, 380 und 383

Das Nachfüllen geht ganz einfach: Der Marker wird senkrecht in die Refillflasche gestellt. Nach einer Stunde ist er wieder voll. Wie das genau geht, können Sie in diesem Video sehen:

 

Für die Flipchartmarker passen folgende Nachfüllflaschen:

Empfehlung

Sicher gibt es einige Marker mehr auf dem Markt. Bei so gut wie jedem Moderationskoffer sind Marker der eigenen Hausmarke dabei. Ich habe bereits schon mindestens 15 verschiedene Marken im Einsatz gehabt, auf die ich jedoch nicht im einzelnen eingehen will. Wenn mich jemand nach meiner Meinung fragt, dann empfehle ich gerne – je nach Einsatzzweck – die folgenden Flipchartmarker:

 

Marker zur professionellen Flipchart-Gestaltung

Mit dieser Kombination gelingt jedes Flipchart:

 

Marker für Seminarteilnehmer

Vorweg ein Wunsch an Seminarhotels: Bitte nicht zu wenige Marker! Pro Teilnehmer sollte ein Marker in schwarz oder blau vorhanden sein. Ergänzend dazu pro drei Personen 1x Rot und 1x Grün. Ein kleiner Seminarraum für 12 Personen sollte daher mindestens mit folgender Anzahl Flipchartmarker ausgestattet werden:

  • 12 x schwarz oder blau
  • 4 x rot
  • 4 x grün

Flipchartmarker haben wie oben erwähnt einen gewissen Verschleiß, das sollte ebenfalls berücksichtigt werden.